Bildung und Gesundheit

Eine gute Schule ist auch eine gesunde Schule.

Eine gesunde Schule schafft – wenn man die Definition der WHO für „gesund sein“ zugrunde legt – ein Umfeld des körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens.

Zu Grunde liegt diesem Ansatz der sogenannten integrierten Gesundheits- und Qualitätsentwicklung der Gedanke, dass zwischen Gesundheitsförderung und Prävention auf der einen Seite und schulischer Qualitätsentwicklung auf der anderen Seite ein intensiver wechselseitiger Zusammenhang besteht.

„Eine gute gesunde Schule  ist demzufolge eine Schule, die Unterricht und Erziehung, Lehren und Lernen, Führung und Management sowie Schulkultur und Schulklima durch geeignete Maßnahmen gesundheitsförderlich gestaltet und so die Bildungsqualität insgesamt verbessert. Gleichzeitig verwirklicht sie die spezifischen Gesundheitsbildungsziele, die zu ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag gehören. Darüber hinaus nutzt die Schule auch das präventive und gesundheitsförderliche Potential originär pädagogischer Maßnahmen (z. B. der individuellen Förderung und der Inklusion) für die Erhöhung der Gesundheitsqualität der schulischen Akteure und des Systems Schule als Ganzes.“ [2]

Ebenso macht diese Vorgabe nur Sinn, wenn man unter „gesund sein“ mehr als nur „nicht krank sein“ versteht. Dann kann das Anliegen einer gesunden Schule dem übergeordneten Bildungsziel der ganzen Schulwirklichkeit dienen und letztlich auch der Verbesserung von Unterrichtsqualität.

Ziel ist die nachhaltig wirksame Steigerung der Erziehungs- und Bildungsqualität der Schule.“
(Paulus, 2003
)

Gesundheitsziele müssen deshalb vor dem Hintergrund des Bildungs- und Erziehungsauftrags von Schule reflektiert werden und alle Faktoren, die diesem Ziel dienen, müssen gefördert werden.

Das Landesprogramm „Bildung und Gesundheit“ hat das Ziel, Bildung und Gesundheit besser zu verknüpfen und dafür beratende und finanzielle Hilfen zur Verfügung zu stellen. Gesundheits- und Bildungsqualität stehen in einem wechselseitigen Abhängigkeitsverhältnis.

Prävention und Gesundheitsförderung tragen dazu bei, Sicherheit und Gesundheit in den Schulen zu fördern, zu sichern und wiederherzustellen. Sie erzeugen gleichermaßen positive Wirkungen auf die Umsetzung des Bildungs- und Erziehungsauftrags von Schulen. Damit sind Prävention und Gesundheitsförderung keine zusätzlichen Aufgaben, sondern pädagogische Aufgaben der Schule und integrale Bestandteile von Schulentwicklung. [1]

Das Landesprogramm orientiert sich bei der konkreten Ausgestaltung seiner Maßnahmen und Aktivitäten an dem Referenzrahmen „Gute gesunde Schule“. Dabei werden sicherheits- und gesundheitsbezogene Ansätze wirksam, die wiederum einen positiven Einfluss auf die Entwicklung von Schutzfaktoren und Belastbarkeit haben und damit auch auf die Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler und der Lehrkräfte.

Bei der Umsetzung der integrierten Gesundheits- und Qualitätsentwicklung sind folgende Prinzipien für das Landesprogramm  leitend:

1. Mehrdimensionaler und subjektiver Gesundheitsbegriff

2. Gesundheit als aktive Auseinandersetzung mit inneren und äußeren Anforderungen

3. Kooperation

4. Orientierung an den Dimensionen guter gesunder Bildungseinrichtungen

5. Führungs- und Managementaufgabe

6. Partizipation

7. Gestaltung von Vielfalt und Unterschiedlichkeit

8. Wirksamkeit

[2]

Unser Leitmotiv ist, eine gute gesunde Schule zu entwickeln, d. h. Gesundheitsförderung und gesundheitliche Prävention sollen ein integrierter Schwerpunkt in der Arbeit an unserer Schule sein.

Wir als Schule sind also ständig bemüht, die Förderung einer gesunden Entwicklung aller SchülerInnen im Fokus zu haben, die Gesundheit aller an Schule Beteiligten zu berücksichtigen und regelmäßig Unterrichtsschwerpunkte zum Thema „Gesundheit“ in den Unterricht einzubringen. Dazu gehören nach unserer Auffassung schwerpunktmäßig nicht nur die naheliegenden Bereiche der Ernährungs-, Hygiene- und Bewegungserziehung, sondern auch Präventionsarbeit und eine gesundheitsförderliche Gestaltung des Schullebens allgemein: Schulklima, Partizipation von Kindern und Eltern, Kommunikation, Transparenz und Verlässlichkeit.

„Mit Gesundheit gute Schule machen, anstatt Gesundheit zum Thema der Schulen zu machen.“

Unser Schulprofil ist durch die enge Verknüpfung von Bildung und Gesundheit geprägt, d. h. unser Bestreben ist es, für alle Beteiligten, seien es Kinder, Eltern oder Lehrkräfte, eine „gute gesunde Schule“ zu sein.
Bei unserem Vorhaben lassen wir uns durch die Landesregierung unterstützen, die das Landesprogramm „Bildung und Gesundheit“ (BuG) aufgelegt hat. Was das im Konkreten bedeutet, können Sie auf diesen Seiten nachlesen.

Außerdem unterstützen wir uns gegenseitig in einem Netzwerk von insgesamt zehn Münsteraner BuG-Schulen aller Schulformen:

Annette-von-Droste-Hülshoff Schule Angelmodde (GS)
Astrid-Lindgren-Schule Gelmer (GS),
Bodelschwinghschule (GS),
Grundschule am Kinderbach,
Overbergschule (GS),
Hauptschule Hiltrup,
Realschule im Kreuzviertel,
Gymnasium St. Mauritz,
Hildegardis-Schule (Berufskolleg),
Adolph-Kolping-Berufskolleg,
Anne-Frank-Berufskolleg,
Hansa-Berufskolleg,
Martin-Luther-King-Schule (Förderschule für Sprache Sek I).

Themen:

  • Maßnahmen zum Wohlfühlen: Das Wohlergehen aller ist nicht nur ein Zeichen guter Qualität einer Bildungseinrichtung, es fördert sie auch.
  • Förderung und Ermöglichung von Teamarbeit: kooperatives Lernen fördert die Sozialkompetenz bzw. die Selbstkompetenz der SchülerInnen. Bei Lehrern wirkt es sich unterstützend, beratend und arbeitsentlastend aus.
  • Klassenrat zur Förderung der Sozialkompetenz, Hinführung zum Schülerparlament
  • Partizipation der Schülerinnen und Schüler im Schülerparlament, durch Umweltfüchse und Pausenwächter
  • Förderung des selbstständigen Lernens
  • Gesund leben – gesund bleiben
  • Hygiene und Prävention
  • Gesundes Frühstück als Grundlage für konzentriertes Lernvermögen
  • Ernährungsführerschein
  • gesundes Mittagessen im Offenen Ganztag nach den Qualitätsstandards für Schulverpflegung der Deutschen Gesellschaft für gesunde Ernährung (apetito mit täglich frischem (Bio-)Obst und Gemüse vom Handorfer Obsthof)
  • Zahngesundheit
  • richtige Kleidung
  • Ausreichend Bewegung: regelmäßiger Sportunterricht, Material für Bewegungspausen und speziell für Regenpausen, Lernen mit Bewegung, jährliches Sportfest, Sport-AGs usw.
  • Verkehrssicherheitstraining (sicherer Schulweg, Fahrradtraining)
  • Projektwochen zur Entwicklung sozialer und emotionaler Kompetenzen (Zirkusprojekt, Gewaltprävention)
  • Präventionstraining bzgl. sexuellem Missbrauch (3./4. Jg.)
  • verlässliche Strukturen im OGT, Hausaufgabenbegleitung
  • regelmäßiges Schulsingen und der Schulchor zur Förderung der sozialen, emotionalen und kognitiven Kompetenz
  • Partizipation der Eltern im Schulleben (Mitwirkungsgremien, Arbeitskreise, Förderverein, PC-Eltern, Schülerlotsen, Begleitung des Schwimmunterrichts, Bücherei- und Leseeltern)
  • systematische Feedback-Möglichkeiten für Eltern zur Unterstützung der schulischen Qualitätsenwicklung (zweijährliches Screening, Befragungen zu Schwerpunktthemen wie „Übergänge“ u.ä.)
  • konzeptionell gestützte Transparenz und Verlässlichkeit bei Beratung u. Kommunikation zw. allen Beteiligten
  • regelmäßige Fortbildungsmaßnahmen (auch mit externen Partnern)
  • Lehrergesundheit, Empowerment
  • Arbeits- und Gesundheitsschutz im System Schule
  • systematische Schulentwicklung durch Lehrerscreening
  • Personalentwicklung und Teammanagement

Ergebnisse der Elternbefragung

Seit dem Schuljahr 2010/11 nimmt die Annetteschule am Landesprogramm „Bildung und Gesundheit“ teil. Das erste Jahr war von einer umfassenden Bestandsaufnahme geprägt. Das komplette Kollegium und alle Eltern waren eingeladen, sich zu 40 verschiedenen Qualitätsbereichen zu äußern, die für eine gute gesunde Schule wichtig sind. Dabei wurden einige Baustellen sichtbar, die nun Schritt für Schritt bearbeitet werden.

Der erste Schwerpunkt in diesem Zusammenhang war, die Teamarbeit im Kollegium und mit den BetreuerInnen des Offenen Ganztags und der Bismittagbetreuung systematisch zu verbessern.

Unser zweiter Arbeitsschwerpunkt, den wir derzeit bearbeiten und weiterentwickeln, betrifft die Unterrichtsentwicklung, vor allem auch im Hinblick auf die neuesten Entwicklungen im Bereich der Inklusion. Ergänzt wird dies durch konkrete Fortbildungs- und Konzeptionsarbeit im Bereich der Beschulung von Kindern aus Flüchtlingsunterkünften, Deutsch als Zweitsprache und Kulturvermittlung.

Durch die Befragung wurden auch die vielen Stärken unserer Schule sichtbar. So haben 92 % der teilnehmenden  Eltern angegeben, dass sie mit ihrer Entscheidung für die Annetteschule zufrieden seien. Gründe dafür sahen sie in vielen Faktoren, unter anderem:

  • Kinder fühlen sich wohl  (96 % Zustimmung)
  • gute Gestaltung des Übergangs Kita – Grundschule (91 % Zustimmung)
  • Kommunikations-, Feedback- und Konfliktkultur (92 % Zustimmung)
  • Zusammenarbeit Eltern – LehrerInnen (88 % Zustimmung)
  • Gestaltung des Schulgebäudes und des Außengeländes (94 % Zustimmung)
  • Förderung des selbstständigen und kooperativen Lernens (87 % Zustimmung)
  • stärkende Schulgemeinschaft (94 % Zustimmung)
  • gesundheitsförderliches Schulklima (90 % Zustimmung)
  • Tagesstrukturen, Lern- und Erholungszeiten/Betreuungen (89 % Zustimmung)
  • Förderung fachlicher und sozialer Kompetenzen (92 % Zustimmung)
  • Arbeitsbedingungen für erfolgreiches Lernen (88 % Zustimmung)
  • Förderung für eine erfolgreiche Schullaufbahn  (76 % Zustimmung)
  • klare Regeln für pädagogisches Handeln (82 % Zustimmung)

Diese Befragung wird in regelmäßigen Abständen (alle zwei Jahre) wiederholt, um festzustellen, ob wir unsere Entwicklungsziele erreicht haben, und um entscheiden zu können, an welchen Zielen wir als nächstes weiterarbeiten möchten. Dabei evaluieren wir innerhalb der Schule jährlich, die Elternschaft wird alle zwei Jahre an den Umfragen im Rahmen eines internetgestützen  Elternscreenings beteiligt.